Das Transportsystem der Zukunft ist die autonome Monorail-Bahn
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie müssen sich morgens auf dem Weg zur Arbeit keinerlei Sorgen machen, ob Sie in einen Stau kommen oder einen Sitzplatz in der U-Bahn bekommen, um noch die Präsentation zu finalisieren. Sie müssen auch nicht Minuten eher losgehen, weil Sie Ihr Auto aufgrund von Parkplatznot drei Ecken weiter geparkt haben. Stattdessen fahren Sie in privatem Ambiente ohne Hektik und mit höchstem Komfort zur Arbeit – in einem Transportgefäß, das exakt auf Ihre Bedürfnisse eingeht. Eine Utopie? Eher eine Vision mit Weitblick! Diese hat einer unserer Partner, Dieter Wendelborg, geboren. Was sich dahinter verbirgt: Eine Monorail-Bahn mit autonomen Fahrzellen, die vollelektrisch angetrieben werden und auf einem Schraubfundament basieren. Mithilfe eines Stelzensystems ist dieses System ganz leicht auf- und rückbaubar und nimmt einen Bruchteil der Kosten ein, wie sie etwa für U-Bahn-Systeme aufgewandt werden.
Diese Monorail bringt Sie sicher von A nach B – leise, mit einem sehr geringen Energieverbrauch und damit maximal umweltschonend. Als kostengünstige Alternative ergänzt sie die bestehenden Player im Straßenverkehr bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Das Beste: Sie produziert keinerlei Müll und zahlt damit darauf ein, den Verkehrssektor zu entlasten (siehe auch meinen Podcast mit Michael Schwendinger vom VCÖ.) Aber wie funktioniert das Ganze?
Das sind die konkreten Gedanken zum Fortbewegungsmittel der Zukunft:
Wie buche ich eine Fahrt mit der Monorail?
Über eine App geben Sie ganz einfach den Tag und die gewünschte Uhrzeit ein. Sie erhalten einen Statusbericht über Ihre voraussichtliche Fahrtdauer, einen Überblick über freie Sitzplätze sowie eine verlässliche Angabe zur Pünktlichkeit.
Wie wird die Monorail angetrieben?
Der Antrieb ist vollelektrisch und akkubetrieben. Der Akku könnte bei jedem Halt, also an jeder Station aufladen.
Wie werden die Fahrgäste oder Güter befördert?
Die Fahrgastzelle liegt auf einem Motor und Sensorblock gewissermaßen als Container auf, sodass unterschiedlichste Konzepte der Fahrgastzelle oder der Einsatz von Cargo-Containern damit umgesetzt werden könnten.
Welchen Komfort bieten die Kabinen der Monorail-Bahn?
Die Kabinen haben eine Ausstattung ähnlich eines Nahverkehrsbusses mit einer strapazierfähigen Lounge-Ausstattung. Faktisch gibt es keinen Höhenunterschied zwischen den Einstiegen und den Kabinen, die Fläche ist barrierefrei für Rollstuhlfahrer und Fahrräder.
Dazu kommt ein hochwertiges Hygiene-System: Der Ein- und Ausstieg funktioniert berührungsfrei durch Gesten, im Umluftbetrieb werden mittels HEPA-Filter bis zu 99,97 Prozent der Viren und Bakterien, Pollen und Milbenallergene herausgefiltert. Aufgrund der kaum hörbaren Fahrgeräusche und einer ruckelfreien Beschleunigung bzw. Verzögerung, bietet die Bahn eine ideale Arbeitsumgebung.
Wie schnell bin ich am Zielort? Was ist der Vorteil zum Auto, Taxi oder Bus?
Die vollbesetzten Kabinen fahren bis zum Zielort ohne Halt durch und sind somit deutlich schneller als das Auto oder Taxi. Gleichzeitig ist eine hohe Sicherheit durch die begrenzte Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern gegeben.
Wie sieht die Infrastruktur aus?
Diese Bahn läuft auf einfachen Stahlrohren, die mit Hilfe von Schraubfundamenten verankert werden. Die Fundamente erlauben es, dass die darauf angebrachten Stelzen, auf denen die Monorail liegt, Höhenunterschiede nivellieren. Diese Konstruktion würde dazu beitragen, die Monorail-Schienen kostengünstig und schnell umzusetzen. Mehrere hundert Meter pro Tag wären leicht darzustellen.
Wie funktionieren die Haltestellen?
Auch bei den Haltestellen kommt das Ständersystem zum Einsatz. Leicht zugängliche Plattformen erwecken den Eindruck, die Bahn schwebe. Diese erhöhen zusätzlich das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste. Die Stationen könnten auch über den Fahrspuren angebracht werden und nehmen so keinen weiteren Platz ein. Auch die Flächenversiegelung wäre auf diese Weise sehr minimiert.
Ist die Monorail sicher für die Fahrgäste?
Da die Bahn bei maximal 60 Stundenkilometern fährt, benötigt sie keine aufwendigen Sicherheitskonzepte.
Wie viel Energie schluckt eine solche Monorail?
Bei einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern wäre es möglich, den Windwiderstand sehr gering zu halten. Das bedeutet, die Monorail-Kabine würde nur sehr wenig Energie benötigen, um kostengünstig zu agieren. Die Kabine und ihr Motor bzw. die Fahreinheit werden im Leichtbau hergestellt, was den Energieverbrauch rapide senkt. Die Akkus stellen wir uns als Wechsel-Akkus vor – so wäre jede Kabine schnell wieder einsatzbereit, da sie zum Halten nicht warten müsste. Gleichzeitig könnten wir bzw. die Betreiber günstige Akkus einsetzen, weil keine Schnellladung der Akkus benötigt wird.
Wie autonom ist die Monorail?
Jede Kabine ist eigenständig motorisiert und fährt autonom und selbst. Sie kann daher im Gegensatz zu U-Bahnen die Passagiere in die Nähe ihres gewünschten Zielorts bringen und dann den nächsten Gast aufnehmen, oder ein Paket abholen – oder oder oder.
Wo könnte diese Bahn zum Einsatz kommen?
Für den Start bieten sich größere Fußgängerzonen an. Denkbar wäre es, auch die Vororte damit an die großen Zentren oder U-Bahn-Stationen anzubinden. Die Monorail-Bahn könnte leicht neben einer existierenden Bundesstraße angebracht werden, weil sie auf den Straßenrändern in drei Metern Höhe über der Straße geführt werden könnte.
Aber auch andere Szenarien für große Werksgelände sind denkbar. Da sie autonom und selbstgesteuert unterwegs wäre, würde die Bahn „on demand“ fahren. Wenn das neue Netz groß genug wäre, könnte die Monorail die einzelnen Werkshallen anfahren, wann immer sie gebraucht würde.
Wie werden Spitzenzeiten im „Netz“ abgedeckt?
Roboter setzen die Wagen bei angefragtem Bedarf auf die Schiene. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Bedürfnisse der Kunden im Netz schnell und unkompliziert erfüllen. Wer Lasten transportiert, bestellt sich einen „Pick up“-Wagen und wer seine Kinder zur Schule bringen will, bestellt den 6-Sitzer. Auf diese Weise wird die Leistung dann bereitgestellt, wenn sie gebraucht wird. Wenn sehr viele Kabinen angefragt werden, kommen ähnlich wie bei einem Smart-Paternoster die Fahrzeuge auf die Schienen. So werden die Bedarfe von Personen- und Warentransporten optimal aufgefangen.
Wie werden verkehrsarme Zeiten optimal genutzt?
Verkehrsarme Zeiten werden mit Warentransporten aufgefüllt – mit einer ähnlichen Funktionsweise wie die der Intralogistik bei Amazon. Der Unterschied ist, dass die Monorail-Bahn den Personentransport bevorzugt.
Die Monorail-Bahn spart maximal Energie bei minimaler Lautstärke
Noch ist dieses Konzept nur in unseren Köpfen, doch wir denken schon darüber nach, mit dieser Idee andere zu begeistern und vielleicht finden wir die Möglichkeit, eine Teststrecke aufzubauen. Ein solches System könnte als perfekte Ergänzung zu der vorhandenen, bodennahen Infrastruktur dienen. Es ist sehr leise, nahezu nicht zu hören, abgasfrei und auch Schulen, Einkaufszentren und Arbeitsstätten könnten direkt angebunden werden. Wird die Bahn an einer Stelle nicht mehr benötigt, kann sie an anderer einfach wieder aufgebaut werden – mehr Umweltschutz ist kaum möglich.
Wollen Sie dabei sein und diese Idee mit uns weiter vorantreiben? Schreiben Sie uns, wenn wir Ihre Neugierde geweckt haben!
(Boris Gloger & Dieter Wendelborg & Alexander Krieg)